TIPP VON YVONNE SCHLANGEN
Wer ein Fan von „Zwei an einem Tag“ ist, der wird dieses Buch mindestens genauso lieben wie Yvonne Schlange, die diese Love-Story von Julia Karnick für Euch ausgesucht hat.
Und so viel ist klar: Karnicks Roman spielt zwar genauso mit einer Zeitreise durch mehrere Jahrzehnte, Jahrhunderte sogar, und ist doch etwas völlig anderes. Und das aus gutem Grund, wie sie verrät: „Ich wollte auf keinen Fall einen von beiden sterben lassen, so wie in David Nicholls‘ Zwei an einem Tag.“, sagt sie. „Da fiebert man als Leserin Hunderte Seiten lang mit, ob die beiden sich nun kriegen oder nicht. Und dann lässt der Autor die Frau vom Laster überrollen? Ich war fassungslos, geradezu sauer, deshalb war mir beim Schreiben die ganze Zeit klar: So was wird es in meinem Liebesroman nicht geben.“
Ja, aber wie wird es? Auf jeden Fall nicht weniger kompliziert. Da ist dieser Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort in Frie, doch er zeigt es nicht. Trotzdem entsteht ein Band zwischen den beiden, dass sie Jahrzehnte nicht mehr loslässt. Nicht im Winter 2002, als Frie längst Mutter einer kleinen Tochter ist und Robert als Musiker seine Gefühle auslebt. Nicht beim Abitreffen im Jahr 2022. Nach Jahren der Funkstille, sehen sich die beiden plötzlich wieder, und alle Erinnerung kommt zurück.
„Man sieht sich“ ist ein mitreißend und liebevoll erzählter Roman übers Jungsein und Erwachsenwerden in den Neunzigern, über gelebte Träume und verpasste Gelegenheiten – und über eine neue Chance im Hier und Jetzt. Ein Buch mit absolutem Suchtfaktor, das man immer wieder herausholen möchte, um zu sagen: „Erzähls noch einmal bitte,Julia Karnick“.